Konzeption

Unser Bild vom Kind
Beim Eintritt in den Kindergarten ist das Kind eine bereits komplexe aber noch in Entwicklung begriffene, fragile Persönlichkeit. Es braucht Unterstützung insbesondere in kommunikativer und sozialer Hinsicht. Es braucht aber auch emotionale Zuwendung und Schutz. Wir begegnen den uns anvertrauten Kindern mit Achtung, nehmen sie in ihren Äußerungen und Bedürfnissen ernst. Jedes Kind hat Anspruch auf eine seine Individualität anerkennende Betreuung und Kooperation.
Die Kinder erfahren und erforschen eigenständig ihre Umwelt. Wir unterstützen die Kinder dabei entsprechend ihrem Alter und Entwicklungsstand und geben hilfreiche Anregungen. Die Kinder sind schutzbedürftig. Wir sorgen präventiv, ggf. durch unmittelbare Intervention dafür, dass die Kinder vor körperlicher und seelischer Verletzung bewahrt bleiben.

Bildungsverständnis – Wie lernen Kinder?
Kinder lernen von Geburt an, ja bereits im Mutterleib. Sie sind von der ersten Lebensminute an bestrebt, sich ihre Wirklichkeit anzueignen, mit der Umwelt in Kontakt zu treten und Erfahrungen zu sammeln. Kinder lernen über die Sinne, sie begreifen die sie umgebende Umwelt, in dem sie die Dinge ihres Umfeldes anfassen, befühlen, in den Mund stecken. Kinder bilden sich, indem sie spielen, sich bewegen, Erfahrungen sammeln. Sie kombinieren Sinneswahrnehmungen und speichern wiederkehrende Erfahrungen. So schaffen sie sich ein Bild von sich selbst und ihrer Umwelt.
Bildung ist Selbstaneignungstätigkeit des Kindes, dazu bedarf es begleitender Unterstützung, der Ermutigung, vielfältiger Anregungen und auch richtungweisender Interventionen.
Das menschliche Gehirn entwickelt sich in diesen ersten Lebensjahren rasant; so schnell und so viel gelernt wird später nie mehr. Es versteht sich von selbst, dass eine solche Zeit genutzt werden muss. Die Kindertagesstätte ist ein Bildungsort wie später die Schule. Für uns bedeutet das: Kinder brauchen Raum für Experimente. Hilfestellungen können als Brücken zu selbstständigem Handhaben nötig sein. Wichtig ist dabei, dass dem Kind nichts abgenommen wird, was es aus eigener Kraft leisten könnte.

Begleitung beim Selbstbildungsprozess
Wir verstehen uns als Begleiter der Kinder in ihrem Wachstums- und Bildungsprozess, deren Aufgabe es ist, die Interessen jedes Kindes wahrzunehmen, Impulse zu geben und altersgerechte Angebote zu entwickeln. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir die Kinder bei konzentriertem Tätigsein nicht stören, sondern vor Störung schützen; dass wir uns weniger einmischen, ihnen nichts abnehmen, weil es uns vielleicht nicht schnell genug geschieht; es bedeutet auch, dass wir sie nicht vorschnell bei ihren Erkundungsversuchen korrigieren und zeigen, wie es „richtig“ geht oder von einer selbst gewählten Tätigkeit abzubringen versuchen, weil es uns etwas anderes wichtiger erscheint.

Integration statt Ausgrenzung – Die Normalität der Unterschiedlichkeit
Wir verstehen die Vielfalt der Erscheinungen und die Unterschiedlichkeit der Menschen als normal und möchten die Kinder ermuntern, vorurteilsfrei der Welt um sich und sich selbst zu begegnen, die tatsächlichen oder vermeintlichen eigenen Schwächen und die anderer zu akzeptieren. „So ist das Leben nun mal“, sagte unlängst ein Dreijähriger. Integration statt Ausgrenzung. Davon profitieren alle, nicht nur unsere Integrationskinder. Integration bedeutet für uns das Annehmen des Gegebenen. Das bedeutet nicht nur auf die Schwächen blicken, sondern vielmehr die Stärken fördern und nutzbar machen. Jeder Mensch ist lernfähig. Es ist unsere Aufgabe, die individuelle Lernsituation der Kinder zu berücksichtigen und damit die Motivation zur Weiterentwicklung zu wecken. Jedes Kind ist für die Gemeinschaft der Kindergruppe wichtig.